Online-Magazin: Top-Thema Azubi-Finder

Mit Azubi-Findern Azubis finden

Wie gelingt es, für freie Ausbildungsstellen den oder die passende Kandidatin zu finden? Unternehmen, die sich dabei Unterstützung wünschen oder einen zusätzlichen Weg beim Recruiting einschlagen möchten, sind bei den IHK-Azubi-Findern an der richtigen Adresse.

Florian Krampe und Lisa Plum unterstützen die IHK-Mitgliedsbetriebe nicht erst seit der Corona-Pandemie mit der „passgenauen Vermittlung“. „Wir bieten bereits seit 2010 diesen kostenfreien Service für die Betriebe an“, berichtet Florian Krampe. Das Prinzip ist einfach: Unternehmen melden den Azubi-Findern freie Stellen und Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz wenden sich an das Team und reichen ihre Bewerbungsunterlagen ein. Florian Krampe und Lisa Plum lernen dann in persönlichen Gesprächen die Bewerberinnen und Bewerber kennen und schauen, wer zu welcher Stelle passt und schlagen ihre Auswahl dann den Unternehmen vor. „Wir sind, sozusagen, ein Filter“, beschreibt Florian Krampe die Arbeit der Azubi-Finder.

So einfach und gleichzeitig erfolgreich das Prinzip ist, so groß sind in den vergangenen zwölf Jahren allerdings auch die Herausforderungen geworden, die die beiden Azubi-Findern auf ihrer Suche nach den passenden Kandidatinnen und Kandidaten meistern müssen. „Als wir gestartet sind, haben uns Betriebe in erster Linie einzelne Stellen gemeldet“, berichtet Lisa Plum. „Unser Service war aber damals schon auf die Zukunft ausgerichtet, denn mit dem demografischen Wandel war absehbar, dass immer weniger Schulabgängerinnen und Schulabgänger eine Ausbildung beginnen werden. Und dies bekommen die Unternehmen inzwischen sehr deutlich zu spüren. Statt einzelner Stellen melden uns die Betriebe heute oft ihr komplettes Ausbildungsangebot.“

Auch bei den Azubi-Findern ist diese Entwicklung längst angekommen: „Es melden sich viel mehr Unternehmen und weniger Jugendliche bei uns“, sagt Florian Krampe. Allein dieser Trend hat die Arbeit der Azubi-Finder verändert: Längst geht es nicht mehr nur um die Vermittlung von potenziellen Azubis, sondern auch darum, Ausbildung für junge Menschen greifbar und erlebbar zu machen. „Deshalb sind wir regelmäßig bei Ausbildungsmessen in der Region präsent und stehen in Kontakt zu den Berufsschulen. Und wir tauschen uns regelmäßig mit unseren Kooperationspartnern im Regionalen Ausbildungskonsens aus, zu denen unter anderem die Handwerkskammer Südwestfalen und die Agentur für Arbeit gehören“, berichtet Lisa Plum. „Denn den Mangel an Schulabgängerinnen und Schulabgängern, die eine Ausbildung beginnen möchten, zieht sich inzwischen durch alle Bereiche.“ Aus diesem Mangel sind bereits bestehende Orientierungs- und Unterstützungsangebote weiterentwickelt worden, wie zum Beispiel die Lehrstellenbörse und der Lehrstellenatlas. Aber auch neue Initiativen wie ,Spurwechsel‘, welche Studienabbrecherinnen und -abbrecher bei der Suche nach einer Ausbildung unterstützt, wurden auf den Weg gebracht.

Gleichzeitig haben sich die Erwartungen der jungen Menschen sowohl an eine Ausbildung als auch an die Betriebe mit der Zeit verändert: „Sie wünschen sich eine ausgeglichene Work-Life-Balance und nette Kolleginnen und Kollegen, sie suchen nach Sinnhaftigkeit in ihrer Arbeit und erwarten Wertschätzung. Das hören wir in Gesprächen mit Bewerberinnen und Bewerbern immer wieder“, sagt Lisa Plum. Diese Haltung wirkt sich auf die Unternehmen aus: „Für die Betriebe kommt es heute vor allem darauf an, sichtbar und attraktiv zu sein“, berichtet Florian Krampe. „Wer im Internet und in den Sozialen Medien nicht auffindbar ist, der wird meistens von den Jugendlichen auch nicht gesehen. Wir unterstützen die Betriebe dazu deshalb immer mehr mit Tipps. Allerdings hat nicht jeder Betrieb die notwendigen Ressourcen, zum Beispiel eigene Social-Media-Kanäle zu pflegen. Auch in diesen Fällen unterstützen wir die Unternehmen und posten zum Beispiel freie Ausbildungsstellen in den Kanälen der Azubi-Finder.“

Die Corona-Pandemie hat es aber auch für Azubi-Finder schwieriger gemacht, die jungen Menschen zu erreichen. „Das Gleiche gilt für die Ansprache und Einbindung der Eltern, was wir in den vergangenen Jahren intensiviert haben. Während der Corona-Pandemie haben wir versucht, alle fehlenden persönlichen Kontakte durch Online-Meetings und -Gespräche zu ersetzen“, berichtet Florian Krampe.

Inzwischen sind persönliche Kontakte wieder besser möglich, Ausbildungsmessen finden wieder statt und Unternehmen können wieder verstärkt Praktika anbieten. Das erleichtert Jugendlichen die Berufsorientierung deutlich. „Trotzdem fehlt es viel zu oft noch an Wissen, welche Ausbildungsberufe sowie Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Karrierewege es in unserer Region gibt. Deshalb zeigen wir das in unserer Vermittlungsarbeit immer deutlich auf“, sagt Lisa Plum. 

Da es durch den demografischen Wandel und die Corona-Pandemie allerdings mehr offene Ausbildungsplätze als Bewerberinnen und Bewerber gibt, bleibt die Lage für die Betriebe eine Herausforderung. „Außerdem beobachten wir, dass das Azubi-Hopping, wie wir es nennen, immer stärker zunimmt. Das bedeutet, dass Jugendliche bei einem Betrieb zusagen und dann, wenn sie eine noch attraktivere Ausbildungsstelle gefunden haben, kurzfristig wieder absagen“, berichtet Florian Krampe. Hilfreich sei dabei die Tatsache, dass das Azubi-Recruiting längst kein „Saison-Geschäft“ mehr ist. „Und unser Service steht den Unternehmen das gesamte Jahr über zur Verfügung – wir können sie auch kurz vor Ausbildungsbeginn noch bei der Suche nach den passenden Auszubildenden unterstützen“, betont Florian Krampe.