Verkehr Autos Stau
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Die Sperrung der instabilen Rahmedetalbrücke der Sauerlandlinie (A45) hat auch für die Wirtschaft am Hellweg und im Sauerland erhebliche Auswirkungen. Darauf macht die IHK Arnsberg aufmerksam. Die heimischen Bundestags- und Landtagsabgeordneten fordert sie in einem Brief auf, sich dringend für eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren und des erforderlichen Neubaus einzusetzen. „Auch wenn die Sauerlandlinie nicht direkt durch den Bezirk der IHK-Arnsberg führt, so ist diese Linie als die zentrale Nord-Süd-Achse in Südwestfalen von immenser Bedeutung für den Güter- und Personenverkehr aus unserer und in unsere Region“, so IHK-Präsident Andreas Rother. 

Nach Auskunft der Autobahn GmbH gibt es in Westfalen 22 Autobahnbrücken des gleichen Typs wie die Rahmentalbrücke, die nun auch auf Stabilität untersucht werden. Es ist zu befürchten, dass in nächster Zeit weitere Sperrungen wie in Lüdenscheid drohen. „Diese Entwicklung ist Folge unterlassener Investitionen über Jahrzehnte. Deshalb muss jetzt eine grundsätzliche Anpassung des Planungsrechts für solche Ersatzinvestitionen erfolgen“, erläutert Andreas Rother.



SIHK-Blitzumfrage: Jedes zweite Unternehmen meldet Umsatzrückgänge wegen A 45–Sperrung

Die Ergebnisse einer Blitz-Umfrage der Südwestfälischen Industrie- und Han-delskammer zu Hagen (SIHK) zeigen die immensen Auswirkungen der A 45-Sperrung auf NRWs stärkste Industrieregion: Jedes zweite Unternehmen be-richtet aktuell von Umsatzrückgängen wegen der Sperrung. 75 Prozent der Un-ternehmen melden deutlich längere Anfahrtszeiten für Mitarbeiterinnen und Mit-arbeiter. Zwei von drei Unternehmen berichten von gestörten Lieferketten und jedes dritte Unternehmen benötigt mehr Fahrzeuge und Fahrer für Gütertrans-porte. Alarmierende 16 Prozent der Unternehmen befürchten drohende Produk-tionsausfälle beispielsweise aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit und schlechter Anlieferungsmöglichkeiten von Rohstoffen.

Selbst wenn es gelingt, die Rahmede-Brücke in einigen Monaten wieder für PKWs freizugeben, hätte eine langfristige Sperrung für LKWs weiterhin Aus-wirkungen auf die Wirtschaft. Jeweils um die 15 Prozent der regionalen Unter-nehmen befürchten Liquiditätsengpässe bzw. einen Eigenkapitalrückgang, etwa drei Prozent der Unternehmen können eine drohende Insolvenz nicht ausschlie-ßen.

„Die Sperrung und langfristige Einschränkung der A 45, als ‚Lebensader‘ der Region, bringt die Wirtschaft aus dem Takt. Die Erreichbarkeit der eng ver-netzten Betriebe ist enorm eingeschränkt, Betriebe fürchten, Fachkräfte zu ver-lieren und Lieferverkehre können nicht mehr zuverlässig stattfinden. Die volks-wirtschaftlichen Schäden sind enorm! Region, Land und Bund müssen jetzt alle Kräfte bündeln und alle gesetzlichen Möglichkeiten nutzen, um den Neubau der Rahmede-Brücke in Rekordzeit zu bewältigen“, fasst SIHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Ralf Geruschkat die Umfrage zusammen.

An der SIHK-Umfrage haben sich vom 9. bis zum 14. Dezember 466 Un-ternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Märkischen Kreis, Hagen und dem südlichen Ennepe-Ruhr-Kreis beteiligt.