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politik
Roter Teppich für Investoren Erst Anfang Januar dieses Jahres übernahm Martin Henkelmann den Posten des Hauptgeschäftsführers bei der Deutsch-Emiratischen Industrie- und Handelskammer in Dubai. Die neue Aufgabe verspricht spannend zu werden, denn die Golfstaaten glänzen mit hohen Wachstumsraten und einer großen Aufbruchstimmung. Herr Henkelmann, Sie haben zuletzt knapp vier Jahre als Präsident und CEO die Außenhandelskammer (AHK) Korea geleitet. Was sind Ihre ersten Eindrücke von den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE)? Martin Henkelmann: Hier herrscht eine große wirtschaftliche Dynamik. Wenn ein großes Projekt beschlossen wird, dann geht es auch direkt an die Umsetzung. Beispiele sind der erste Hochgeschwindigkeitszug zwischen den beiden Emiraten Dubai und Abu Dhabi, eine weitere Metrolinie oder ein neuer Großflughafen beim Expo-Gelände in Dubai. Darüber hinaus ist das Interesse an der Region in den vergangenen Jahren enorm gewachsen. Ausländische Unternehmen nutzen den Standort als Hub für die MENARegion, oft auch für Afrika und weite Teile Asiens. Zudem wollen die Emirate verstärkt neue Branchen erschließen, um die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Das eröffnet Chancen nicht nur für deutsche Konzerne, sondern auch für den Mittelstand. 1.800 deutsche Unternehmen sind bereits vor Ort aktiv. Auf Regierungsebene verbindet
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Foto: AHK
Martin Henkelmann
Deutschland und die VAE unter anderem eine Energie- und Klimapartnerschaft. In welchen Branchen sind die Unternehmen tätig? Im vergangenen Jahr ist der Export deutscher Waren in die VAE um fast 13 Prozent gestiegen. Es geht vor allem um Branchen wie den Automobilbereich, Bausektor, Maschinen- und Anlagenbau sowie Lösungen rund um
das Thema Energie. Beispiele sind die Produktion von Wasserstoff und die Errichtung von Solarparks. Daneben gewinnt der Gesundheitssektor an Bedeutung. Die VAE wollen sich als Hub für hochwertige Behandlungen positionieren verbunden mit Spa und Wellness, was wiederum gut zum bereits starken Tourismussektor passt. Neue moderne Krankenhäuser sind geplant. An der wichtigen Gesundheitsmesse Arab Health, die im Januar stattfand, nahmen mehr als 100 deutsche Unternehmen teil. Viele von diesen berichteten von stark wachsenden Märkten in den VAE und darüber hinaus in der Region. Wie engagieren sich deutsche Firmen vor Ort, produzieren sie auch? Die Emirate sind bisher weniger ein Standort, an dem deutsche Unternehmen große Produktionseinheiten schaffen. Hier werden Verkaufsniederlassungen, regionale Zentralen und Service-Einheiten angesiedelt, um die vor Ort verkauften Produkte zu warten oder um für die Region zu planen und nah beim Kunden zu sein. Da die VAE
wirtschaft 07+08/2025
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