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land, setzen mittlere und große Unternehmen verstärkt auf innovative Projekte im Bereich des Wohnens für Mitarbeitende. Besonders Boardinghäuser haben sich als flexible Lösung etabliert, um den Bedarf an Wohnraum für Fachkräfte zu decken, die nur vorübergehend in der Region bleiben oder gerade erst ihre Tätigkeit aufnehmen. Solche Einrichtungen bieten neben einer möblierten Unterkunft oft auch Zusatzservices wie Gemeinschaftsbereiche, Reinigungsdienstleistungen oder integrierte Arbeitsplätze, um den Einstieg für neue Mitarbeitende so angenehm wie möglich zu gestalten. Der Fokus liegt auf maßgeschneiderte Lösungen: von kurzfristigen Übernachtungsmöglichkeiten bis hin zu dauerhaften Wohnoptionen. Die Möglichkeiten sind genauso divers wie die Unternehmen. Diese regionalen Entwicklungen spiegeln einen übergeordneten Trend wider, der sich in einer aktuellen Bestandsaufnahme des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung zeigt. Wohnen für Mitarbeitende: Zunehmende Bedeutung für Unternehmen Laut einer aktuellen Bestandsaufnahme des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) im November 2024 unterstützen deutschlandweit etwa 556.000 Unternehmen – das entspricht 16,8 Prozent der rund 3,3 Millionen Unternehmen – ihre Mitarbeitenden bei der Wohnraumversorgung. Dabei bieten 172.000 Unternehmen (5,2 %) direkten Wohnraum an, während 384.000 Unternehmen (11,6 %) indirekte Maßnahmen ergreifen, um die Wohnsituation ihrer Beschäftigten zu verbessern. Die Studienergebnisse zeigen, dass das Thema Wohnen für Mitarbeitende in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird. Experten
wirtschaft 05+06/2025
sind sich einig, dass insbesondere die zunehmenden Fachkräfteengpässe und die verstärkte Anwerbung internationaler Arbeitskräfte diese Entwicklung vorantreiben werden. Die Verfügbarkeit von Wohnraum ist dabei ein entscheidender Faktor – sowohl als Voraussetzung für die Erteilung von Visa als auch, um die Herausforderungen der Wohnungssuche für ausländische Fachkräfte zu bewältigen. Unternehmen sehen sich daher vermehrt in der Verantwortung, innovative Lösungen anzubieten, um im Wettbewerb um Talente erfolgreich zu bleiben. Förderung von Wohnraum für Auszubildende und Studierende Die Schaffung bezahlbaren Wohnraums für Auszubildende und Studierende ist eine zentrale Herausforderung, um junge Talente zu fördern und ihnen den Einstieg ins Berufs- oder Studienleben zu erleichtern. In Nordrhein-Westfalen gibt es daher gezielte Förderprogramme, die den Neubau, die Nutzungsänderung sowie die Modernisierung von Wohnraum unterstützen. Ziel ist es, ein vielfältiges und bedarfsgerechtes Wohnangebot zu schaffen, das den speziellen Anforderungen dieser Zielgruppen gerecht wird. Gefördert werden sowohl klassische Wohnungen als auch innovative Wohnformen wie Wohnheimplätze und Wohngemeinschaften, die auf die Bedürfnisse von Auszubildenden und Studierenden zugeschnitten sind. Neben der Bereitstellung von Einzelunterkünften rücken dabei auch gemeinschaftliche Wohnmodelle in den Fokus, die nicht nur erschwinglich, sondern auch sozial attraktiv sind. Wohngemeinschaften fördern den Austausch, die Integration und das Gemeinschaftsgefühl junger Menschen – Aspekte, die besonders in den ersten Jahren von Ausbildung oder Studium
von großer Bedeutung sind. Tradition als Zukunftsstrategie Wohnen für Mitarbeitende ist weit mehr als ein Relikt vergangener Zeiten – es ist eine zentrale Antwort auf die Herausforderungen von heute und morgen. Angesichts von Fachkräfteengpässen, steigendem internationalen Wettbewerb und den wachsenden Anforderungen an die Vereinbarkeit von Beruf und Lebensumfeld zeigt sich, dass Unternehmen mit innovativen Wohnkonzepten entscheidende Vorteile erzielen können. Ob in Großstädten oder Regionen wie dem Hellweg und Sauerland, die Bereitstellung von Wohnraum oder die Unterstützung bei der Wohnungssuche wird zum strategischen Faktor für die Gewinnung und Bindung von Talenten. Flexible Lösungen wie Boardinghäuser, Belegrechte oder Förderprogramme für Auszubildende und Studierende eröffnen vielfältige Möglichkeiten, auf die spezifischen Bedürfnisse der Beschäftigten einzugehen. Das Thema Wohnen für Mitarbeitende verbindet historische Wurzeln mit einem klaren Blick in die Zukunft: Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, sichern nicht nur die Zufriedenheit ihrer Belegschaft, sondern tragen auch zur Entwicklung einer nachhaltigen und attraktiven Arbeitswelt bei. Es ist eine Investition in Menschen, die sich langfristig auszahlen wird – für die Unternehmen, die Mitarbeitenden und die Regionen gleichermaßen. Bericht aus der Praxis auf der folgenden Seite.
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