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dokumentiert werden. Das bindet enorme Ressourcen, gerade in kleinen Betrieben. Ein weiterer möglicher Hebel wäre, bestehende Arbeitszeitregelungen flexibler zu gestalten. In der Landwirtschaft beispielsweise ist es möglich, dass zu bestimmten Zeiten deutlich länger gearbeitet werden darf – dieses Modell könnte man auf die Gastronomie übertragen. Was wünschen Sie sich noch seitens der Politik, um die Branche und den Generationswechsel besser zu unterstützen? Vor allem mehr Anerkennung für die Bedeutung des Gastgewerbes. Urlaub und Freizeit haben für die Menschen einen hohen Stellenwert, gelten aber noch immer als „freiwillige Leistung“. Dabei sind Gastronomie und Tourismus zentrale Standortfaktoren. Die aktuelle Mehrwertsteuer-Diskussion zeigt immerhin, dass die Branche an Aufmerksamkeit gewinnt. Entscheidend wäre aber, den Wert der Dienstleistung klarer herauszustellen – für die Betriebe selbst und für die Menschen, die dort arbeiten und Verantwortung übernehmen. Welche Rolle spielen Innovation und neue Konzepte für die Zukunftsfähigkeit touristischer Betriebe im Sauerland? Um Betriebe zukunftsfähig zu machen, braucht es neue Konzepte. Kleinere Karten, zentral produzierte Gerichte oder Convenience-Lösungen können helfen, feste Arbeitszeiten zu ermöglichen und den Personaleinsatz zu optimieren – besser ein angepasstes Angebot als gar keines. Ebenso wichtig ist die Digitalisierung: Service-Roboter, digitale Bestell- und Kassensysteme oder die Anbindung an die Warenwirtschaft erleichtern Prozesse, sparen Wege und entlasten das Personal. Nachhaltigkeit rückt bei den Gästen zwar etwas in den Hintergrund, bleibt für die Betriebe aber sinnvoll – sei es durch effizienteren Wareneinsatz oder durch soziale Verantwortung gegenüber den Mitarbeitenden. Was wünschen Sie sich für die Entwicklung der Region?
wirtschaft 11+12/2025
Foto: Sauerland-Tourismus e.V./sabrinity
Dr. Jürgen Fischbach, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus e.V.
Wir arbeiten intensiv daran, jüngere Menschen für die Region zu begeistern. Genauso wichtig ist es, dass junge Gastgeberinnen und Gastgeber auf der Angebotsseite nachrücken und Betriebe übernehmen. Wir sehen in vielen Betrieben, wie gut ein Generationenwechsel funktionieren kann – wenn die Älteren loslassen und die Jüngeren gestalten dürfen. Dann entstehen innovative Konzepte und eine neue Begeisterung für die Branche. So bleibt die Region langfristig stabil und attraktiv.
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aber, den Wert
der Dienstleistung klarer herauszustellen.
Mit Dr. Jürgen Fischbach sprach Franziska Petri.
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