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Mehr Anerkennung, bitte! Das Gastgewerbe ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor für die Region, doch vielerorts ist die Nachfolge ungeklärt. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen an Inhaberinnen und Inhaber: kurzfristige Buchungen, steigende Kosten, bürokratische Hürden. Was fehlt, ist nicht nur der Nachwuchs, sondern auch die gesellschaftliche und politische Anerkennung. Dr. Jürgen Fischbach, Geschäftsführer des Sauerland-Tourismus e.V., ordnet die Lage ein und spricht im Interview mit der wirtschaft über Chancen, Innovationen und die Bedeutung einer starken jungen Gastgebergeneration.

Viele Betriebe

haben in den ver-

gangenen Jahren

massiv investiert

und stehen heute sehr gut da.

wirtschaft: Wo sehen Sie aktuell das größte Hemmnis dafür, dass Menschen einen gastgewerblichen Betrieb übernehmen – und wie könnte man dieser Hürde begegnen? Dr. Jürgen Fischbach: Ein großes Problem ist die mangelnde Planbarkeit. Reiseentscheidungen fallen immer kurzfristiger, häufig erst am Samstagmorgen für dasselbe Wochenende. Für Gastgeber macht das eine Personal- und Einkaufsplanung sehr schwierig. Hinzu kommt ein verändertes Ausgabeverhalten: Finanzielle Mittel sind gerade noch vorhanden, werden aber deutlich vorsichtiger eingesetzt. Kürzere Aufenthalte und höhere Preissensibilität reduzieren die Wertschöpfung – ein Punkt, der potenzielle Nachfolger zögern lässt. Trotzdem zeigen viele Betriebe in unserer Region, dass man mit flexiblem Personalmanagement und digitalen Tools gut gegensteuern kann. Beispiele wie die „Schlechtwettergarantie“ im Fort Fun Abenteuerland oder technische Hilfen wie Webcams machen deutlich, wie man Sicherheit und Vertrauen schafft. Welche Chancen sehen Sie in der touristischen Stabilität des Sauerlands für (potenzielle) Nachfolgerinnen und Nachfolger? Das Sauerland profitiert von einem Nachfra-

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gemix aus Tages-, Freizeit-, Geschäfts- und Gesundheitsreisen – in Kombination mit einem Markt von mehr als 25 Millionen Menschen im Zwei- bis Drei-Stunden-Radius. Diese Vielfalt sorgt für eine vergleichsweise stabile Auslastung über die ganze Woche und auch das ganze Jahr hinweg. Viele Betriebe haben gerade in den vergangenen Jahren massiv investiert und stehen heute sehr gut da. Worauf wir etwas sorgenvoll blicken, ist die passende Gastronomie für Geschäftsreisende. Gleichzeitig bietet sich hier eine Chance für Betriebe, sich strategisch entsprechend aufzustellen, beispielsweise mit eigenen gastronomischen Konzepten. Gibt es regionale Förderprogramme, Initiativen oder Plattformen, die gezielt auf die Unterstützung von Nachfolgeprozessen im Gastgewerbe ausgerichtet sind? Spezielle Programme gibt es aktuell nicht, aber die regionale Vernetzung funktioniert gut, etwa über die großen Brauereien oder Vertriebspartner. Auch Anfragen von Interessierten, die sich über Nachfragepotenziale oder Standortbedingungen informieren wollen, erreichen uns regelmäßig. Außerdem setzen wir uns auf Bundesebene für Verbesserungen ein. In der Gastronomie müssen inzwischen mehr als 80 Prozesse

wirtschaft 11+12/2025


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