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INHALT:

inhaber-geschäfte dominieren top-lagen Die steigende Filialisierung im Einzelhandel macht auch vor der Region Hellweg-Sauerland nicht halt. Eine aktuelle Erhebung der IHK Arnsberg zeigt allerdings, dass bei uns weiterhin der inhabergeführte Handel dominiert. Zwischen 50 und etwa 20 Prozent der Läden in den Innenstädten der Region gehören zu einer ,,Kette". Das ist deutlich weniger, als in den uniformisierten und austauschbaren Großstädten mit in der Regel 80 - 90 Prozent Filialanteil (s. untenstehende Übersicht). Am Hellweg und im Sauerland gleichen sich die Innenstädte bei weitem nicht wie ein Ei dem anderen. Vor allem die Städte unter 30.000 Einwohnern sind noch von örtlichen Fachhändlern dominiert Den höchsten Filialisierungsgrad gibt es in der Lange Straße in Lippstadt und der Brüderstraße in Soest. Jeder zweite Laden dort wird von einer Zentrale geführt. Hier ebenso wie in Neheims Hauptstraße (40 %) stellen die Filialisten aus dem Textil- und Elektrobereich die Magnetbetriebe der Fußgängerzone. Ganz im Gegensatz zu Brilon, Sundern, Werl oder Geseke: Ankerbetriebe sind hier in erster Linie örtliche Händler und das obligatorische Kleinkaufhaus. Nur etwa jeder dritte Laden der Städte dieser Kategorie ist filial-besetzt. Ein Sonderfall ist Bad Sassendorf: In der ,,guten Stube" des Kurortes hat sich nicht ein einziger Filialist niedergelassen, was der besonderen Orientierung an den Bedürfnissen älterer Gäste zu verdanken sein dürfte. Die Einmaligkeit der Sassendorfer Kundschaft setzt jedem Filialsystem Grenzen. Je größer und umsatzstärker eine Stadt, desto höher ist der Filialisten-Anteil ihrer Fußgängerzone. Filialbetriebe und Franchise-Systeme suchen gezielt die frequenzstarken Lagen mittlerer und größerer Städte. Sie verdrängen Individualisten und spezialisierte Fachgeschäfte immer mehr in die 1 b-Lagen des näheren Umfeldes, wo Mieten, aber auch Frequenzen deutlich niedriger sind. Der Wettbewerb um die besten Standorte hat mittlerweile dazu geführt, dass es in den am stärksten frequentierten Lagen, abgesehen von wenigen Ausnahmen (Werl, Marsberg, Warstein), so gut wie keine Leerstände mehr Filialisierungsgrad gibt. in TOP-Lagen Ein hoher Filialisierungsgrad ist deshalb nicht auStandort in % tomatisch ein Nachteil. Arnsberg-Neheim 39 Die Gesamtattraktivität des Bad Sassendorf 0 Einzelhandels-Angebotes Brilon 24 Geseke 32 hängt letztlich vom BranLippstadt 52 chenmix und der Qualität Marsberg 21 jedes einzelnen Anbieters Meschede 38 ab - unabhängig davon, ob Olsberg 14 er vom Inhaber oder einem Soest 51 Filialleiter geführt wird. Sundern 30 Warstein 21 Viele Wirtschaftsförderer Werl 29 suchen deshalb zur weiteWinterberg 24 ren Profilierung ihrer City Schmallenberg 28 gezielt nach AngebotsergänQuelle: IHK-Erhebungen August 2010 zungen durch überregional Vergleich: Frankfurt/M. 88 % bekannte und umsatzstarke wirtschaft 09/2010 Filialisten. Und wer offenen Auges durch seine Stadt geht, der wird auch feststellen, dass einige Filialbetriebe, vor allem bei der Fassaden- und Schaufenstergestaltung, manchem alteingesessenen Fachhändler so einiges voraus haben. In Werl dominieren in erster Linie örtliche Händler und das obligatorische Kleinkaufhaus. Kommentar: Alles Handy ­ oder was? Fragt man Passanten nach der Qualität ihrer Fußgängerzone, kommt oft das große Wehklagen über ,,lauter Handyläden und Bäcker-Filialen". Dabei geht es weniger um dieses spezielle Angebot als um die steigende Banalisierung und Austauschbarkeit der Citys. Doch die gefühlte Handy-Shop-Dichte als Indikator für den Filialisierungsgrad hat zumindest in unserer Region wenig mit der Realität zu tun, wie die IHK-Analyse zeigt. Von zwei Ausnahmen abgesehen: In Lippstadt und Soest bestätigt sich das (Vor-)Urteil, denn beide Städte beherbergen mit zusammen 15 Anbietern fast genau so viele Telefon-Läden, wie alle anderen Städte zusammen. Sind Soester und Lippstädter Viel-Telefonierer? Neigen sie häufiger als andere zum Anbieter-Wechsel? Wohl kaum. Ausschlaggebend dürfte in beiden Fällen wohl eher die hohe Zentralität und damit die Umland-Sogwirkung der Innenstadt sein, die die Shops in die Brüderstraße und die Lange Straße zieht. Hinzu kommt die geringe Größe mancher Immobilie, die sich kaum für andere Nutzungen eignet. Trotz 8 bzw. 7 Handy-Shops, einer ganzen Reihe von BackFilialen und einer Filialisierungsquote von 50 Prozent sind die beiden Einkaufsmeilen am Hellweg zusammen mit Neheims Hauptstraße die Top-Standorte in der Region. Weitere neue Verkaufsflächen werden hier in nächster Zeit dazukommen und ­ da muss man kein Hellseher sein ­ den Anteil an Filialisten weiter steigern. Das wäre angesichts häufig fehlender Alternativen aus dem Mittelstand nicht per se schlecht. Zukünftig muss aber bei Neuansiedlungen mehr auf Qualität und die Besetzung von Angebotslücken geachtet werden. Was nicht immer möglich sein wird, denn zunächst entscheidet natürlich der Eigentümer über seinen Mieter. Wo allerdings die Stadt als Grundstückseigentümer diesen Einfluss hat, muss sie ihn im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung auch für Qualität im Handelsangebot nutzen. Sonst gilt zukünftig tatsächlich: Alles Handy ­ oder was? @utor: Thomas Frye, IHK Arnsberg 9


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