LINK: Klicken Sie hier, um diese Seite im interaktiven Modus anzuschauen.

NAVIGATION:

Seite 31: wirtschaft: Wie hat vor 200 Jahren alles begonnen? Michael Huber: Clemens Veltins hat es anders gemacht als viele Alters...

Vorherige SeiteBildansicht der SeiteNächste Seite


INHALT:

wirtschaft: Wie hat vor 200 Jahren alles begonnen? Michael Huber: Clemens Veltins hat es anders gemacht als viele Altersgenossen seiner Brauergeneration. Als Auswanderer ging er nach Amerika, als Brauer kehrte er zurück. Mit ihm fand die 1824 gegründete Grevensteiner Brauerei 1852 einen neuen, willensstarken Eigentümer. Im eigenen Sudkessel wollte er das Bier brauen, was Gastronomen ihren Gästen guten Gewissens servieren können. Natürlich nach deutschem Reinheitsgebot. Das war nun wirklich eine gute Entscheidung! Gemeinsam mit dem Sauerland-Museum zeigt Veltins eine Ausstellung „Frisch gezapft! Das Bier und wir“ und blickt damit auf die Brautradition. Was zeichnet die Brautradition in der Region aus? Es ist der Gründergeist und das Unternehmertum – beides charakterisiert sehr schön, wie die Brauerei C. & A. Veltins den Markt über all die Jahrzehnte bearbeitet hat und damit erfolgreich war. In der Ausstellung im Sauerland-Museum, die noch bis zum 29. September läuft, geht es um Authentizität, weil man die Brauwirtschaft mit ihrer Tradition und Verankerung erleben soll. Die Ausstellung hat sich zum Ziel gesetzt, die Ursprünge der sauerländischen Biertradition zu ergründen, um davon ausgehend die vielen Facetten des Brauens aufzuzeigen. Neben dem traditionellen Handwerk der Braukunst geht es dabei auch um Industrialisierung und die Erfolgsgeschichte des sauerländischen Biertyps der Pilsener Brauart. Ein besonderes Augenmerk legt die Ausstellung auf die Genusswelten des Bieres. Neben der sauerländischen Geselligkeit auf Festen und in der Gastronomie sind die Konsumwelten bis zum Daheimgenuss zu sehen. Dazu haben wir das Brauereiarchiv wirtschaft 05+06/2024 geöffnet und tragen mit einer großen Anzahl an Exponaten zur Authentizität bei. Was sind die wichtigsten Meilensteine in der Geschichte der Brauerei Veltins? Wir haben noch vor der Jahrtausendwende den unternehmerischen Wandel geschafft. Dazu gehörten eine klare Fokussierung auf die Kundenwünsche, ein zielführendes Budget- und Kostenmanagement und Mitarbeiterverantwortung. Uns waren Eitelkeiten fremd – es ging uns immer um die Sache! Wir haben natürlich von der Stärke der Marke Veltins profitiert, die schon in den Siebziger- und Achtzigerjahren aufgebaut wurde. Es war die grundsolide Gastronomiedistribution, aber auch die Werbung, die sich bei den Menschen eingeprägt hat. Wir führen Gutes im Schilde, hieß es damals und die Verbraucherinnen und Verbraucher haben es uns abgenommen, dass wir es ehrlich mit ihnen meinen. Das ist bis heute so geblieben. Dass wir uns nach der Jahrtausendwende aus Sicht des Traditionsbrauers mit Biermischgetränken zu einem ,Tabubruch´ entschlossen haben, war der absolute richtige Weg. Es sollte für Veltins ein Paradigmenwechsel und damit eine weitreichende Weichenstellung für die Zukunft sein. In den letzten 25 Jahren haben wir dadurch Innovationen nach vorn gebracht und diese auch im Markt verankern können. Produktneuheiten als kleines Strohfeuer bringen kein Unternehmen voran – es geht um den Erfolg der Marken im Longrun. Schon deshalb arbeiten Marketing, Vertrieb und Braubetrieb Hand in Hand. Was sind die größten Herausforderungen gewesen? Bei allen Entscheidungen haben wir immer die Weiterentwicklung der Brauerei C. & A. Veltins im Mittel- Foto: C. & A. Veltins Michael Huber hat 28 Jahre die Brauerei als Generalbevollmächtigter geführt. punkt gesehen. Der Wunsch nach Langfristigkeit und Fortbestand waren unsere Mittelstandstugenden, die uns in der Unternehmensführung vorangebracht haben. Wir haben unsere sauerländische Bodenständigkeit nie verloren – Gold und Glamour war nie unser Ding. Stattdessen ging es uns um Qualität und Verlässlichkeit. Diese Signale sind draußen im Markt angekommen. Deshalb versteht es sich von ganz allein, dass zum 200-jährigen Jubiläum die Wertschätzung den Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch unseren Partnern in Gastronomie und Handel ebenso gilt, wie unseren Mitarbeitenden. Gemeinsam ist es uns gelungen, diese so traditionsreiche Brauerei ins 200. Jahr ihres Bestehens zu führen und damit das Lebenswerk der fünf Familiengenerationen fortzuführen und weiterzuentwickeln. Alles mit Mut, Entschlossenheit und der Bereitschaft zu Investitionen, wie es die letzten Jahre gezeigt haben. Welche Herausforderungen gibt es aktuell und mit Blick in die Zukunft? Wir wissen heute, dass das Marktvolumen nicht auf Dauer für alle Brauereien reichen wird. Schon gar nicht vor dem Hintergrund des hohen Investitionsbedarfs für die energetische Transformation. Wir wissen aber auch, dass wir für unser Haus eine 29


WEITERE SUCHBEGRIFFE:



NAVIGATION:

LINK: powered by www.elkat.de