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INHALT:

editorial Überzeugte Europäer in Sorge Andreas Knappstein IHK-Präsident Wir bleiben Anhänger eines geeinten, starken Europas. wirtschaft 05+06/2024 So mancher Fan eines derzeit vielleicht nicht sehr erfolgreichen Sport-Vereins kennt das: Die Spielweise, das Management oder die Transferpolitik bringen einen schier zur Verzweiflung. Doch so tief der Unmut auch sitzen mag, die Fanzugehörigkeit wird in der Regel nicht infrage gestellt. Selbst ein Abstieg oder die Häme der anderen gefährden die Treue nicht. Ähnlich geht es vielen bei ihrem Verhältnis zu Europa. Der historische Beitrag des Europäischen Integrationsprozesses für Frieden ist unbestritten, der für Wohlstand ebenso. Die EU ist ein globaler Big Player. Ihr Binnenmarkt erleichtert den Austausch von Waren und Dienstleistungen unter den Mitgliedsstaaten erheblich. Gleichzeitig ebnet sie ihren Unternehmen Zugänge zu wichtigen Weltmärkten. Das alles steht auf der Positivseite und wirkt so grundsätzlich, dass viele von uns Anhänger der Europäischen Idee bleiben. Doch die Europäische Union zeigt gerade mittelständischen Unternehmen auch ein anderes Gesicht. Die Flut an Regulierungen, versehen mit Dokumentations-, Melde-, Prüf- und Statistikpflichten, raubt unternehmerische Freiheiten. Sie kostet Nerven, Geld und auch Wachstum. Von der geforderten Bürokratie-Regel „One-In-One-Out“ ist nicht viel zu spüren. Im Gegenteil. Für eine EU-Regelung, die wegfällt, entstehen in Brüssel und Straßburg drei neue. Die Stärkung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen muss wieder deutlich in den Mittelpunkt der Europapolitik rücken. Gleichzeitig gilt es, Marktzugänge weiter zu erleichtern. Beispielsweise sollten dringend die Verhandlungen bei wichtigen Freihandelsabkommen wie mit den MercosurStaaten oder mit Indien vorangebracht werden. Die EU, ihre Mitgliedstaaten und ihre Gremien möchten die Welt zu einem besseren Ort machen. So weit, so richtig. In immer stärkerem Maße instrumentalisiert sie dafür die Wirtschaft, indem sie den europäischen Rahmen des Wirtschaftens so ausgestaltet, dass auch Ziele wie Klimaneutralität und Menschenrechte vorangebracht werden. Unternehmen sollen sich nicht nur dem Export von Waren und Dienstleistungen verschreiben, sondern sich auch um die Verbreitung von Menschenrechts- und Umweltstandards kümmern. Doch das eine ist nicht ohne das andere zu haben. Wer den internationalen Handel als Vehikel für den Export seiner Werte sieht, der muss seine Unternehmen stärken. Der muss ihnen Freiheiten einräumen und ihren Schaffensdrang nicht durch Restriktionen abwürgen. Die EU ist wahrlich nicht perfekt. Und doch brauchen wir sie, heute vielleicht mehr denn je. Die aktuellen Kriege und Konflikte, die Klimakrise – zur Bewältigung all dieser Herausforderungen ist die enge Abstimmung der europäischen Partner dringend geboten. Also auch wenn’s manchmal schwerfällt, wir bleiben Anhänger eines geeinten, starken Europas und gehen am 9. Juni 2024 zur Europawahl. Mehr noch: Wir unterstützen klare wirtschaftsfreundliche Botschaften. Ihr Andreas Knappstein 1


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