Engagiert für die Ausbildung junger Menschen

Seit 22 Jahren ist Dietmar Kleff ehrenamtlicher Prüfer und keineswegs amtsmüde. „Ich würde so lange wie ich kann weitermachen“, sagt er überzeugt und es ist spürbar, dass ihm Engagement für die Ausbildung junger Menschen wichtig ist. Den Auszubildenden etwas mitzugeben von seinen Erfahrungen, Strukturen im Tagesablauf schaffen und sie auf das Berufsleben vorzubereiten sind Ziele, die ihn antreiben.

Dietmar Kleff leitet die Ausbildung zum Fachpraktiker Küche beim Berufsbildungswerk des Josefsheims in Olsberg-Bigge. Zusammen mit seinen Kollegen und Sozialpädagogen bildet er junge Menschen mit Handicap aus. Seine Auszubildenden erlernen den Beruf Fachpraktiker Küche und können anschließend  in Restaurants, Klinik- oder Großküchen arbeiten. Die Ausbildung dauert drei Jahre und besteht aus einer Zwischenprüfung nach eineinhalb Jahren und einer Abschlussprüfung. „Geduld und unheimlich viel Kompetenz im Umgang mit den Menschen ist sehr wichtig“, erläutert er.

Als Dietmar Kleff 1987 in Frankfurt seinen Küchenmeister ablegte, war allerdings überhaupt nicht abzusehen, dass er einmal Jugendliche mit Lernschwierigkeiten auf das Arbeitsleben vorbereiten würde. Bei der Hotelkette InterContinental machte er Karriere. In Frankfurt wurde er Souschef und führte eine Küche mit 65 Köchen in einem Hotel mit 1.600 Betten und in  Stuttgart wurde er später Küchenchef.

Mitte der 90er Jahre lernte Kleff in seiner damaligen Wahlheimat Winnenden bei Stuttgart erstmals Einrichtungen kennen, die Jugendliche auf die Arbeit in einer Küche vorbereiteten und ausbildeten. Als 1996 das Josefsheim die Einrichtung einer Ausbildungsküche plante, zog Kleff mit seiner Familie zurück in seine Heimat und nahm die neue Herausforderung an. „Die Aufgabe, den Ausbildungsgang in Bigge komplett neu aufzubauen, war für mich sehr reizvoll. Aber die Umstellung vom Betrieb in einer großen Hotelküche zur Arbeit in der Ausbildungsküche war schon hart“, gesteht er. Als ehemaliger Chef einer renommierten und großen Küche musste er sich erst an die ganz andere Arbeitsweise und neuen Tätigkeiten in einer Ausbildungsküche gewöhnen.

Im Hochsauerlandkreis waren Kleff und das Josefsheim 1996 Vorreiter bei der Ausbildung von Fachpraktikern für die Küche. „Damit war auch klar, dass ich vom ersten Tag an Prüfer bin“, lacht Kleff. Inzwischen ist er Vorsitzender des Prüfungsausschusses und trifft sich regelmäßig mit seinen Prüferkollegen aus Soest und Lippstadt. Gemeinsam bereiten sie die anstehenden Prüfungen und Zwischenprüfungen vor und tauschen Erfahrungen aus. „Wir geben uns gegenseitig Hilfe bei fachlichen und auch persönlichen Themen. Und natürlich knüpfe ich so auch gute Kontakte, die helfen können, meine Auszubildenden nach den drei Jahren zu vermitteln“, erläutert Kleff. Besonders wichtig sei ihm jedoch, zu schauen, wie die Qualität seiner Ausbildung ist. Dank der Tätigkeit im Prüfungsausschuss hat er den direkten Vergleich zwischen seinen Prüflingen und denen anderer Betriebe: „Im Prüfungsgespräch mit meinen eigenen Auszubildenden und bei deren Bewertung halte ich mich natürlich zurück. Umgekehrt halten die Prüferkollegen das genauso.“

Bei den Prüfungen ist es aber nicht nur wichtig, dass die Prüflinge ordentliche Leistungen abliefern, erläutert der langjährige Prüfer: „Natürlich müssen auch die Prüfungen den Anforderungen an die Ausbildungsordnung gerecht werden.“ Darum gehört es ebenso zur Arbeit im Prüfungsausschuss, die eigene Arbeit zu hinterfragen. Die Gemeinschaft im Prüfungsausschuss erlebt Kleff dabei durchweg als positiv: „Wir haben regelmäßig neue Gesichter dabei und ich empfinde die Runden als sehr ausgewogen, da viele Prüferinnen dabei sind und wir ebenso junge wie ältere Kollegen dabei haben.“ Neben den Prüfern aus den Unternehmen sind auch Lehrer der Berufsschulen Mitglied in den Ausschüssen. Dadurch entsteht auch über die Prüfungsgremien ein enger Austausch zwischen den Partnern in der dualen Ausbildung.

Etwa drei bis vier Tage im Jahr ist Dietmar Kleff ehrenamtlich als Prüfer tätig und prüft die Auszubildenden zum Fachpraktiker ebenso wie die Auszubildenden zum Koch. Tage, die er gerne investiert und die ihn auch persönlich weiterbringen.